GlasfaserPlus legt Ausbaupläne für Morsbach auf Eis

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Unternehmen kann Ausbau durch mangelnde Kooperationsbereitschaft der Gemeindeverwaltung nicht umsetzen und kritisiert unnötigen Einsatz von Steuergeldern.

Die GlasfaserPlus GmbH legt ihre Ausbaupläne für die Gemeinde Morsbach auf Eis. Das Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Telekom und IFM Investors, einem australischen Fondsverwalter, hatte ursprünglich angekündigt, über 5.550 Haushalte in Morsbach eigenwirtschaftlich – ohne den Einsatz von Steuergeldern – mit Glasfaser zu versorgen.

Seit der Bekanntgabe der Ausbaupläne stößt GlasfaserPlus auf eine ablehnende Haltung der Kommune. Die Gemeindeverwaltung hat von Beginn an deutlich gemacht, dass sie den geförderten Ausbau durch den Wettbewerber Muenet bevorzugt und den Ausbau durch GlasfaserPlus ablehnt. Die von GlasfaserPlus beantragten Zustimmungen zur Verlegung des Netzes wurden nicht erteilt, während der Wettbewerber mit dem Ausbau beginnen konnte. Aus Sicht von GlasfaserPlus stellt sich die Frage, ob dieses Verhalten mit dem Grundsatz der Wettbewerbsneutralität und den Vorgaben des Telekommunikationsgesetzes vereinbar ist. Trotz großer Bedenken hat sich das Unternehmen entschieden, die Ausbaupläne für Morsbach nicht weiter zu verfolgen – obwohl sich bereits eine Vielzahl von Kundinnen und Kunden für ein Produkt auf dem Netz von GlasfaserPlus entschieden hat.

Ein weiterer Kritikpunkt von GlasfaserPlus am Vorgehen der Gemeinde Morsbach: Ein eigenwirtschaftlicher Ausbau durch GlasfaserPlus hätte erhebliche Steuergelder eingespart. Obwohl die Gemeinde Morsbach bereits im Jahr 2022 über die Absicht eines eigenwirtschaftlichen Ausbaus informiert wurde und diese Absicht in der Folgezeit immer wieder bekräftigt wurde, hat die Gemeinde es vorgezogen, für einen nicht unerheblichen Teil der Adressen Bundes- und Landesfördermittel zu beantragen, die nun für den Ausbau verwendet werden. Neben diesen überregionalen Fördertöpfen tragen die Kommunen 10% der Fördersumme, sodass aus Sicht von GlasfaserPlus der Haushalt der Gemeinde Morsbach ohne Not zusätzlich belastet wurde.

Die Verträge der Kundinnen und Kunden, die bereits ein Produkt auf dem Netz von GlasfaserPlus abgeschlossen haben, werden storniert. Der Vertragspartner wird die betroffenen Kunden entsprechend informieren.